Presseeinladung: Informationsabend „Feinfühligkeit und Bindung im Kindergartenalter" der Krankenkasse BKK Mobil Oil und des Staatsinstituts für Frühpädagogik
• am Mittwoch, 13.06.2018
• ab 19:00 Uhr
• bei der BKK Mobil Oil, Friedenheimer Brücke 29, 80639 München
Für den Informationsabend gibt es keine freien Plätze mehr. Von Ankündigungen bitten wir daher abzusehen. Interessierte Journalisten können sich noch über uns anmelden.
Wie sichere Bindungen zwischen Eltern und Kindern entstehen, wie sich diese aufrechterhalten lassen und wie Mütter und Väter sinnvoll Grenzen setzen, ohne die Beziehung zu ihrem Kind zu gefährden – dies und vieles mehr erfahren Sie bei dem gemeinsamen Informationsabend der Krankenkasse BKK Mobil Oil und des Staatsinstituts für Frühpädagogik (IFP). Die Veranstaltung unter dem Titel „Feinfühligkeit und Bindung im Kindergartenalter" kommt aufgrund zahlreicher Nachfragen von Eltern zustande. Die hohe Zusagequote belegt das Interesse.
Wie möglichst „richtig“ agieren?
Von „Mama, ich kann nur mit Dir einschlafen“ bis „Nein, ich ziehe die Schuhe alleine an“: Im Kindergartenalter wechseln sich der Wunsch nach Nähe und Unterstützung, aber auch nach Selbständigkeit permanent ab. Für Eltern ist es eine besondere Herausforderung, den unterschiedlichen Grundbedürfnissen ihrer Kinder nachzukommen und bei Ängsten und Wutanfällen möglichst „richtig“ zu agieren. Wie sich eine gute Eltern-Kind-Beziehung aufbauen und pflegen lässt und wie der Nachwuchs lebenslang davon profitiert, wird Diplom-Psychologin Dr. Julia Berkic vom Staatsinstitut für Frühpädagogik und Mitautorin des neuen Buchs „Bindung – eine sichere Basis fürs Leben“ verraten.
Vertrauensvolle, sichere Bindungen als Voraussetzung für seelische Gesundheit
Was brauchen Kinder für ihre seelische Gesundheit? „Vertrauensvolle, sichere Bindungen. Sie machen Kinder stark und ermöglichen ihnen, positiv durchs Leben zu gehen und ihre Potentiale zu entfalten", weiß Dr. Berkic. Die seelische Fitness der Kinder lasse sich trainieren, so die wissenschaftliche Referentin, die sich für Primärprävention in Eltern-Kind-Beziehungen einsetzt („Eine Unze Prävention wiegt mehr als ein Pfund Therapie.“).
Definition und positive Auswirkungen
Feinfühliges Verhalten beinhaltet, die Signale des Kindes wahrzunehmen, richtig zu interpretieren und prompt sowie angemessen darauf zu reagieren. Wie sich die Erfahrungen feinfühliger Zuwendung durch die Eltern auf die weitere emotionale und soziale Entwicklung auswirken, belegen internationale Längsschnittstudien, auf die Dr. Berkic eingehen wird. Ein Vorgeschmack: Seit den 70-er Jahren wurden viele hundert Babys und deren Familien untersucht – ab der Geburt bis ins dritte Lebensjahrzehnt. Die „Ernte“ eines feinfühligen Elternverhaltens in den ersten Lebensjahren unter anderem auf die Emotionsregulation sei noch Jahrzehnte später messbar: Sicher aufgewachsene Kinder zeigten im Kindergarten mehr Kompetenz im Umgang mit anderen Kindern und waren sehr viel konzentrierter beim Spiel. Sie kamen in Stress- und Konfliktsituationen besser zurecht. Bei ihnen wurde weniger aggressives Verhalten gegenüber anderen Kindern und weniger emotionale Abhängigkeit von den Erzieherinnen beobachtet. Als Jugendliche und Erwachsene zeichnen sich sicher gebundene Kinder durch eine hohe soziale Kompetenz, beziehungsorientiertes Verhalten sowie bessere Freundschafts- und Liebesbeziehungen aus.
Bildung durch Bindung
Dr. Berkic: „Grundlegende Kompetenzen wie Konzentrationsfähigkeit, Empathiefähigkeit oder Frustrationstoleranz werden immer in Beziehung gelernt. Das feinfühlige Fürsorgeverhalten der Eltern bildet die wichtigste Voraussetzung für die seelische Gesundheit von Kindern sowie für den schulischen Erfolg." Die Diplom-Psychologin weiter: „Lernen funktioniert über Bindung, nicht über Vorschulhefte. Die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung ist ausschlaggebend für das Interesse und die Motivation zu lernen."
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