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19.05.2019

„Nach einem Sturz sinkt die Lebensqualität oft dramatisch“

„Wenn wir nicht gezielt trainieren, verlieren wir bis zum 80. Geburtstag etwa 50 Prozent unserer Muskelmasse und haben ein erhöhtes Risiko für Stürze, Brüche, Bettlägerigkeit und soziale Isolation“, erklärt Professor Martin Halle +++ Für die wissenschaftliche Studie „bestform. Sport kennt kein Alter“ sucht das Zentrum für Prävention und Sportmedizin der TU München 20 Senioreneinrichtungen in und um München. +++ Langfristiges Ziel der von der Beisheim Stiftung geförderten Studie: ein ganzheitliches, universal einsetzbares Bewegungsprogramm für Senioreneinrichtungen in Deutschland zu entwickeln. +++ Interessierte Einrichtungen können sich ab sofort bei Projektleiterin Nina Schaller melden, unter der Telefonnummer 089 / 289 244-23 oder per Email an nina.schaller@mri.tum.de.

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Ob beim Aufstehen, Gehen, Treppensteigen oder dem nächtlichen Gang zur Toilette: Fast ein Drittel der 65-Jährigen sowie die Hälfte der über 80-Jährigen stürzen jährlich mindestens einmal – das belegen gemeinsame Zahlen des Robert Koch-Instituts, des Deutschen Zentrums für Altersfragen und des Statistischen Bundesamts. Die drei Institutionen gehen von etwa fünf Millionen Stürzen älterer Menschen pro Jahr aus. Stürze sind die häufigste Ursache von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit. „Regelmäßiges körperliches Training ist die beste Medizin, um die Lebensqualität zu erhalten“, erklärt Univ.-Prof. Martin Halle, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Prävention und Sportmedizin der TU München. Es sei nie zu spät, um anzufangen. „Selbst gebrechliche oder hochbetagte Menschen profitieren enorm von gezielter Aktivität“, betont der Präventivmediziner.

Senioreneinrichtungen im S-Bahn-Einzugsgebiet mit mindestens 50 Bewohnern und einer zumindest provisorischen Fläche für fünf bis sieben Krafttrainingsgeräte haben die Chance, bei der Senioren-Studie dabei zu sein. Damit das Projekt wissenschaftlich durchgeführt werden kann, müssen interessierte Einrichtungen bereit sein, sowohl als Trainings- oder Kontrolleinrichtung teilzunehmen. Die Zuordnung erfolgt per Los.

Bewohner der Trainingseinrichtungen haben die Gelegenheit, zweimal wöchentlich kostenfrei, unter professioneller Anleitung und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ein Kraft-, Koordinations- und Ausdauertraining zu absolvieren. Das Training erstreckt sich über sechs Monate, in denen die Teilnehmer vor, während und danach internistisch und sportmedizinisch untersucht werden. Teilnehmer der Kontrolleinrichtungen erhalten bei zwei Informationsveranstaltungen Tipps zu gesundem Altern. Zusätzlich werden auch sie im Studienverlauf regelmäßig bezüglich ihrer Gesundheit und ihres Sturzrisikos untersucht. Das Projekt beginnt im Januar 2020 und läuft bis Dezember 2021. Die Kosten für Training, Geräte und Untersuchungen werden im Rahmen des Projekts übernommen.

Bildnachweis: Jörg Urbach, KWA